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Theodoliten Universalinstrument im Meridiansaal der Remeis-Sternwarte Winkelmessung Ein Theodolit ist die moderne Form des Universalinstruments. Er wird v.a. in der Geod ¨ asie (Landvermessung) zur pr ¨ azisen Messung von horizontalen und vertikalen Winkeln eingesetzt. Hauptbestand- teile sind ein Zielfernrohr, meist mit Fadenkreuz, eine oder mehrere Libellen zur exakten lotrechten Ausrichtung (Horizontierung) und Teilkreise zum Ablesen der Winkel. aufig werden die Winkel an einem Theodoliten nicht in Grad, son- dern in Gon abgelesen. 100 Gon entsprechen 90 Grad. Um den Einfluss des Instrumentenfehlers auf die Messgenauigkeit zu minimieren, werden Messungen mit zwei Fernrohrlagen durch- gef ¨ uhrt. Eine weitere Reduktion des Fehlers ist durch mehrfaches Messen erreichbar. Die Theodoliten der Remeis-Sternwarte Im Besitz der Remeis-Sternwarte befinden sich zwei Theodoliten vom Typ Zeiss Th2 mit einem apochromatischen Fernrohr mit 40 mm ¨ Offnung und 30-facher Vergr¨ oßerung. Bei diesem Modell handelt es sich um die genauesten jemals von Zeiss hergestellten Theodoliten. Sie haben eine Messgenauigkeit von ca. einer Bogensekunde. Auch moderne Theodoliten mit elektronischer Ablesung erreichen diese Genauigkeit bei weitem nicht. Bei den beiden Theodoliten der Remeis-Sternwarte handelt es sich um verschiedene Versionen des Th2. Der eine verf¨ ugt ¨ uber ein Zenitokular (Einblick im 90 -Winkel), der andere ¨ uber ein gerades Okular. Zur Sonnenbeobachtung steht eine Objektivfilterkom- bination mit einem Graufilter, einem UV-Filter und einem IR-Filter zur Verf¨ ugung. Die beiden Theodoliten werden im Rahmen des Praktikums zur Ausbildung der Studenten eingesetzt.

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Theodoliten

Universalinstrument im Meridiansaal der Remeis-Sternwarte

Winkelmessung

Ein Theodolit ist die moderne Form des Universalinstruments. Erwird v.a. in der Geodasie (Landvermessung) zur prazisen Messungvon horizontalen und vertikalen Winkeln eingesetzt. Hauptbestand-teile sind ein Zielfernrohr, meist mit Fadenkreuz, eine oder mehrereLibellen zur exakten lotrechten Ausrichtung (Horizontierung) undTeilkreise zum Ablesen der Winkel.Haufig werden die Winkel an einem Theodoliten nicht in Grad, son-dern in Gon abgelesen. 100 Gon entsprechen 90 Grad.

Um den Einfluss des Instrumentenfehlers auf die Messgenauigkeitzu minimieren, werden Messungen mit zwei Fernrohrlagen durch-gefuhrt. Eine weitere Reduktion des Fehlers ist durch mehrfachesMessen erreichbar.

Die Theodoliten der Remeis-Sternwarte

Im Besitz der Remeis-Sternwarte befinden sich zwei Theodoliten vom Typ Zeiss Th2 mit einem apochromatischen Fernrohr mit40 mm Offnung und 30-facher Vergroßerung. Bei diesem Modell handelt es sich um die genauesten jemals von Zeiss hergestelltenTheodoliten. Sie haben eine Messgenauigkeit von ca. einer Bogensekunde. Auch moderne Theodoliten mit elektronischer Ablesungerreichen diese Genauigkeit bei weitem nicht.Bei den beiden Theodoliten der Remeis-Sternwarte handelt es sich um verschiedene Versionen des Th2. Der eine verfugt uberein Zenitokular (Einblick im 90◦-Winkel), der andere uber ein gerades Okular. Zur Sonnenbeobachtung steht eine Objektivfilterkom-bination mit einem Graufilter, einem UV-Filter und einem IR-Filter zur Verfugung. Die beiden Theodoliten werden im Rahmen desPraktikums zur Ausbildung der Studenten eingesetzt.